Nach einer aufregenden und lehrreichen ersten Woche im Rahmen unseres 13-tägigen Auslandspraktikums in Dänemark möchten wir nun einen kurzen Rückblick auf die vergangenen Tage werfen.
Die erste Woche stand ganz im Zeichen von verschiedenen Föhnmethoden, um Volumen, Struktur und Glamour in die Frisuren zu bringen. Unter der Anleitung von Jana und Dorthe haben wir gemeinsam wertvolle Fähigkeiten und Techniken erlernt, die uns nicht nur in der praktischen Umsetzung, sondern auch in der kreativen Gestaltung von Frisuren entscheidend voranbringen.
Hier ein Überblick über das, was wir in den letzten Tagen gelernt haben und wie uns die ersten Übungen in Dänemark weitergebracht haben.
Volumen am Pagenkopf
Nachdem wir am ersten Praktikumstag viel über das dänische Schulsystem gelernt und zwei Friseursalons besucht haben, hatten wir an Tag zwei unseren ersten praktischen Unterricht zum Thema „Volumen am Pagenkopf“. Wir wurden von Jana, einer gelernten Friseurin, in die Technik eingeführt. Zu Beginn durften wir unseren gewohnten Föhnstil anwenden, um uns mit den Werkzeugen und der Technik vertraut zu machen. Danach hat Jana uns unter Anleitung gezeigt, wie wir den Kopf föhnen, um Volumen zu erzeugen. Dabei haben wir gelernt, wie wichtig es ist, die Abteilungen des Haares entsprechend dem Schnitt der Frisur zu wählen. Dies erfordert eine präzise und strukturierte Vorgehensweise.
Beim Volumenföhnen wird als erstes der Ansatz bearbeitet: Dieser wird auf einer Rundbürste stark überzogen, wobei vorerst nur der Ansatz getrocknet wird, um dem Haar das nötige Volumen zu verleihen. Diese Technik sorgt dafür, dass die Frisur voluminöser aussieht und länger hält. Im Anschluss werden die Längen getrocknet, und zum Schluss werden die Spitzen bearbeitet, um einen harmonischen Look zu erzeugen.
Wir haben gelernt, dass es wichtig ist, beim Föhnen eine systematische Reihenfolge einzuhalten Wir haben von hinten im Nackenbereich angefangen, weil dort der stärkste Halt und das meiste Volumen benötigt wird. Danach haben wir uns dann zum Oberkopf vorgearbeitet, bevor wir zum Schluss die Seiten bearbeitet haben. Diese Reihenfolge hat uns sehr geholfen, das Volumen gleichmäßig zu verteilen und ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Glamour Föhnfrisur
Am dritten Tag lag der Fokus auf der Kunst der glamourösen Föhnfrisuren. Zuerst wurden Locken mit dem Föhn in Form gebracht und anschließend mit Papilloten fixiert. Dabei setzten wir die Technik des versetzten Föhnens ein, um eine gleichmäßige Struktur zu schaffen und Lücken zu vermeiden – so entstehen perfekt voluminöse Locken ohne auffällige Scheitel.
Nach dem Föhnen und Papillotieren wurde die Frisur ausfrisiert. Durch gezieltes Toupieren der Scheitelungen und das sanfte Auskämmen der Locken entstand ein weiches, elegantes Finish.
Hollywood Waves
Am vierten Tag haben wir uns auf die Kunst der Hollywood Waves konzentriert – elegante, voluminöse Locken, die an die goldene Ära von Hollywood erinnern. Mit einem Lockenstab, der die Haare sanft eindreht, haben wir gleichmäßige Locken geschaffen, die wir anschließend zum Abkühlen sorgfältig befestigt haben. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Präzision: Die Abteilungen mussten parallel zueinander in gleichmäßige Passees unterteilt werden, dabei musste der Lockenstab konstant im gleichen Winkel gehalten werden, um perfekte Ergebnisse zu erzielen.
Der wohl wichtigste Schritt kam danach – das Ausfrisieren. Hier ging es darum, den Locken mehr Struktur und Fülle zu verleihen, was oft mehr Zeit in Anspruch nahm als das Locken selbst. Es war faszinierend zu erleben, wie aus den einzelnen Locken ein harmonisches Gesamtbild wurde.
Am Ende durften wir die Technik noch einmal aneinander ausprobieren – jeder hatte die Möglichkeit, selbst zu frisieren und frisiert zu werden. Das Ergebnis war beeindruckend: wunderschöne, definierte Wellen, die den typischen Hollywood-Charme versprühten. Diese Übung war nicht nur lehrreich, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die Feinheiten der Haarstyling-Technik zu erlernen und die eigene Kreativität auszuleben.
Bombage
Für unseren letzten Praktikumstag in der ersten Woche stand eine spannende Technik auf dem Programm: eine klassische Bombage. Mit einem männlichen Puppenkopf als Modell haben wir gelernt, wie man Volumen geschickt in das Haar bringt. Unsere Ausbilderin, Dorthe, führte uns Schritt für Schritt durch den Prozess. Der erste Schritt bestand darin, im Nackenbereich mit kräftigem Föhnen Volumen aufzubauen, das dann bis zum höchsten Punkt des Kopfes fortgeführt wurde. Ab diesem Punkt wurde nur noch mit etwas weniger Volumen weitergearbeitet, um eine gleichmäßige Struktur zu gewährleisten. Die Seiten wurden nach oben geföhnt, wobei wir unsere Hand als Orientierungshilfe nahmen. Im Vorderkopfbereich wurde dann nochmals mit kräftigem Volumen gearbeitet, um den perfekten Bombage-Look zu erzielen. Diesen Prozess haben wir dreimal wiederholt, um uns mit der Technik vertraut zu machen.
Sønderborg und Kopenhagen
Unsere freie Zeit am Wochenende haben wir genutzt, um dänische Städte und damit verbunden die dänische Kultur kennenzulernen. Wir hatten hier tolle Gelegenheiten neue Eindrücke zu sammeln, unsere englischen Sprachkenntnisse zu schulen und einige von uns haben sich mit dem Besuch der kleinen Meerjungfrau sogar einen lang ersehnten Traum erfüllt.
Die Vorfreude auf die zweite Woche ist groß! Nun dreht sich alles um Farbbehandlungen, insbesondere Strähnentechniken und der aufregende Einsatz von Crazy Colour. Wir sind gespannt auf die neuen Herausforderungen und die Möglichkeit, unsere Farbkenntnisse auf kreative Weise zu erweitern!
News vom 05.03.2025:
BK Bocholt-West meets EUC Syd in Dänemark
Neun Auszubildende des Friseurhandwerks besuchen das EUC Syd in Dänemark.
Neun Auszubildende des Friseurhandwerks brechen auf zu einer spannenden Reise. Im Rahmen des Erasmus+ Programms nehmen interessierte Schülerinnen und ein Schüler aus allen drei Jahrgängen der Friseurausbildung an einem 13-tägigen Auslandspraktikum in Dänemark teil.
Thematisch werden sich die Auszubildenden in der ersten Woche intensiv mit verschiedenen Föhntechniken beschäftigen, darunter Bombage, Volumen am Pagenkopf und Festfrisur am Langhaarkopf. In der zweiten Woche stehen Farbbehandlungen im Fokus, mit besonderem Schwerpunkt auf Strähnentechniken und Crazy Colour.
Und hier noch ein paar Eindrücke der ersten Tage:
Einblicke in das dänische Schulsystem
Am ersten Tag hatten wir die Gelegenheit, das dänische Schulsystem näher kennenzulernen. Es gibt hier einige Unterschiede zu der Beschulung in Deutschland. So besuchen alle Schülerinnen und Schüler bis zum 9. bzw. 10. Jahrgang eine gemeinsame Klasse. Dies führte zu einer spannenden Diskussion über die Vor- und Nachteile dieser Schulstruktur.
Die Ausbildung zur Friseurin/zum Friseur dauert in Dänemark, anders als in Deutschland 4 Jahre und erfolgt ebenfalls im dualen System. Die Schülerinnen und Schüler werden im Blockunterricht (8 Blöcke a 5 Wochen) beschult, wobei jeder Block mit einem Examen endet. Jedes Examen muss mit mindestens 4- bestanden werden, um die Ausbildung fortsetzen zu können. Ein besonderer Schwerpunkt der schulischen Arbeit liegt auf praktischen Tätigkeiten.
Besuch in zwei dänischen Friseursalons
Zudem haben wir zwei Friseursalons in der Umgebung besucht und einen interessanten Unterschied zu unseren heimischen Salons festgestellt. Auffällig ist, dass in Dänemark jeder Salon mit Absauganlagen ausgestattet sein muss. Diese befinden sich sowohl in der Mixecke als auch an den Wasch- und Bedienplätzen. Beim Anmischen und Auftragen von Farben und Blondierungen, während der Einwirkzeit und auch beim Auswaschen der Produkte müssen die Absauganlagen stets eingeschaltet sein.
Ein spannender Auftakt für die Auszubildenden und viele neue Eindrücke!