Horst te Wilde ist Chef am Berufskolleg Bocholt-West - 51-Jähriger begrüßt geplanten Eigentümerwechsel
Bocholt. Das Berufskolleg Bocholt-West hat einen neuen Schulleiter. Nachdem vor gut einem Jahr Ulrich Kirchner in den Ruhestand verabschiedet worden war und die Position in den Monaten danach kommissarisch von der stellvertretenden Schulleiterin Barbara Plüschke wahrgenommen wurde, hat jetzt Horst te Wilde das Amt übernommen.
Der 51jährige Rheder, der sein Referendariat (1994 bis 1996) am Berufskolleg BocholtWest absolvierte und seit 1997 dort auch fest angestellt ist, setzte sich gegen zwei andere Bewerber durch und erhielt Ende Dezember seine Ernennungsurkunde.
Seit Juni 2007 war te Wilde Leiter der Abteilung Metalltechnik/Mechatronik. „Die Aufgabe hat mich sehr gereizt. Es gibt hier eine tolle Struktur von Bildungsgängen und ein engagiertes Kollegium, mit dem man viel gestalten kann“, sagt der neue Schulleiter.
Großer Investitionsstau
Auf den 51Jährigen warten gleich mehrere Baustellen, die es zu bearbeiten gilt. Dabei geht es vor allem um das Schulgebäude. „Wir haben eine tolle Ausstattung, aber die Hülle, das Gebäude, hat in den letzten Jahren enorm gelitten“, sagt te Wilde. Es gebe einen großen Investitionsstau. Das beste Beispiel: der marode Verwaltungstrakt. Seit den Sommerferien ist der freigeräumt. Die Mitarbeiter sind an provisorische Arbeitsplätze ins Selbstlernzentrum der Schüler umgezogen und arbeiten dort auf engstem Raum. „Doch seit einem halben Jahr ist am Verwaltungstrakt so gut wie nichts passiert, weil die Gebäudeverwaltung der Stadt dafür keine Zeit hat“, sagt te Wilde. Der Schulleiter begrüßt auch deshalb die Pläne der Stadt, die beiden Berufskollegs BocholtWest und das BK am Wasserturm an den Schulträger, den Kreis Borken, zu verkaufen (das BBV berichtete). Der Kreis habe ganz andere finanzielle Möglichkeiten, außerdem würden die Abläufe dadurch wesentlich vereinfacht. Te Wilde: „Wir verbinden mit dem Wechsel sehr große Hoffnungen.“ Zurzeit gebe es auch beim Personal eine Art Baustelle, denn für zwei der insgesamt sieben Abteilungen des Berufskollegs fehle ein Leiter, dadurch sei die erweiterte Schulleitung nicht komplett. So schnell wie möglich möchte te Wilde das Berufskolleg stärker digitalisieren. Es sollen künftig viel mehr Daten als bisher elektronisch zur Verfügung stehen. Der neue Schulleiter spricht in diesem Zusammenhang vom BK 4.0 in Anlehnung an den Begriff Industrie 4.0.
Und ein weiteres Ziel möchte te Wilde gerne in die Tat umsetzen: Das berufliche Gymnasium am BK bietet bisher den Bildungsgang Allgemeine Hochschulreife und Freizeitsportleiter an. Te Wilde: „Ich würde gerne auch eine Fachrichtung Technik anbieten.“
Der Bericht entstammt dem Bocholter-Borkener Volksblatt vom 31.01.2017